Gemeinschaft, Vielfalt und Natur erleben

Ferien auf dem Bauernhof und viele Erlebnisse mit anderen Kindern bei Spiel, Spaß und mit originellen Ideen – das soll es in diesem Jahr geben, auch wenn die regulären Ferienspiele diesmal nicht stattfinden können. Daheim und trotzdem raus aus dem Alltag – das bieten die alternativen Sommerferienspiele der KiJuGo in Kooperation mit dem Hofgut Kloster Gnadenthal und der Schule im Emsbachtal Niederbrechen in den letzten drei Sommerferienwochen für Kinder aus dem Goldenen Grund. Zu Besuch im Stall und auf der Weide bei Kuh, Schaf und Huhn, steht auf dem Programm. Natur pur mit vielen kleinen und großen Abenteuern, mit Spiel, Sport und Theater. Umgesetzt wird das Programm in konstanten und überschaubaren Gruppen unter Berücksichtigung der Vorgaben der Corona-Schutzverordnung.

Und sie haben die vergangenen Wochen genutzt, um trotz Corona für die Kinder aus dem Goldenen Grund ein alternatives Ferienprogramm auf die Beine zu stellen: die Kinder- und Jugendbeauftragten von Bad Camberg, Brechen, Hünfelden und Selters – das KiJuGo-Team. KiJuGo steht für Kinder- und Jugendprogramm Goldener Grund. Das Ergebnis ist ein buntes Angebot für Kinder von acht bis zwölf Jahren in der vierten, fünften und sechsten Ferienwoche – sowohl an der Schule im Emsbachtal in Niederbrechen als auch auf dem Hofgut Kloster Gnadenthal.

Zwei Themenwochen sind geplant: Das Programm an der Schule im Emsbachtal in Niederbrechen beinhaltet erlebnis- und theaterpädagogische Einheiten unter fachkundiger und Betreuung. „Bei Aktivitäten wie Bogenschießen, Stockkampf, Abenteuerspielen, interaktiven Theaterstücken und in Workshops lernen die Kinder ihre eigenen Potenziale kennen, um sie im Alltag nutzen und einsetzen zu können“, heißt es von den Veranstaltern. „Spielerisch und unterhaltsam gehen wir damit den Werten einer offenen Gesellschaft auf den Grund und möchten den Demokratie-Gedanken stärken.“

Parallel dazu finden „Entdeckertage“ auf dem Hofgut Kloster Gnadenthal statt. Dabei bekommen die Kinder einen altersgerechten Einblick in die Abläufe von Natur und Landwirtschaft, Kontakt mit Tieren auf dem Bauernhof und die Möglichkeit, selbst unter fachkundiger Anleitung mit anpacken zu dürfen – in Team- und Gruppenarbeit, mit Quiz- und Rätselspaß, mit Spielen und Experimenten. Rund um Kuh, Schaf und Huhn erkunden sie das Leben von Tier und Mensch auf dem Bauernhof, erfahren, wie man Butter herstellt, erkunden die Lebensräume Wasser und Wald im Wörsbachtal.

Das Angebot umfasst zudem angeleitete Diskussionen, kreatives Gestalten und jede Menge Praktisches. „Die Struktur des Nehemia-Hofs, die Zugänglichkeit für Besucher und die Einbettung des Hofes in das Dorf Gnadenthal bieten ideale Voraussetzungen für dieses Ferienangebot“, stellen die Kinder- und Jugendbeauftragten fest. In ihrem Programm führen sie soziale Integration, interkulturelles Lernen, Demokratie- und Toleranzerziehung in unterhaltsamen und abwechslungsreichen Einheiten zusammen.

„Mit den KiJuGo-Ferienwochen wollen wir in der von Corona beeinträchtigten Ferienzeit ein verlässliches Spiel- und Bildungsprogramm für jeweils eine Woche bereitstellen“, erklären sie. In kleinen Gruppen und unter Einhaltung des Hygienekonzepts sollen Alternativen zum derzeit nicht durchführbaren Ferienprogramm ermöglicht werden. „Um trotzdem möglichst vielen Kindern eine Teilnahme zu ermöglichen, bitten wir um Verständnis, dass wir zunächst für jedes Kind nur eine Anmeldung entgegennehmen“, lautet die Bitte der Kinder- und Jugendbeauftragten. Sollte Interesse an einer zweiten Themenwoche bestehen, bittet das KiJuGo-Team um Benachrichtigung an kijugo@huenfelden.de.

Sofern eine Woche vor Beginn noch Plätze vorhanden sind, können Anmeldungen für eine weitere Themenwoche nach Zeitpunkt des E-Mail-Eingangs berücksichtigt werden. Die Angebote richten sich an Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren und finden montags bis freitags von 8 bis 14 Uhr statt. Die Teilnahmekosten betragen 70€ für eine Woche inklusive Verpflegung. Anmeldung im Internet unter www.unser-ferienprogramm.de/kijugo/index.php

Finanzielle Förderung durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“

Möglich werden die KuJuGo-Ferienwochen durch die Kooperation des Fördervereins der Schule im Emsbachtal Niederbrechen mit dem Kinder- und Jugendprogramm Goldener Grund und dank der Förderung von ViDeTo (Vielfalt, Demokratie, Toleranz) im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ mit insgesamt 8500€. Den entsprechenden Förderbescheid übergab Landrat Michael Köberle (CDU) bei der offiziellen Präsentation der Ferienwochen im Hofgut Gnadenthal. Als Trägerverein fungiert der Förderverein der Schule im Emsbachtal Niederbrechen. Der Landkreis Limburg-Weilburg beteiligt sich seit dem Jahr 2007 an unterschiedlichen Bundesprogrammen zur Förderung von Vielfalt, Demokratie und Toleranz. Die Umsetzung erfolgt unter dem Eigennamen ViDeTo. In diesem Rahmen hat der Landkreis bisher über Einzelprojektträger wie Kirchen, Vereine und Verbände 215 Projekte umgesetzt. Hierfür standen bis heute Fördermittel in Höhe von mehr als einer Million Euro zur Verfügung. „Im Rahmen des aktuellen Bundesprogramms ‚Demokratie leben!‘, das seit dem 1. Januar 2015 läuft, wurde die Schwerpunktregion Goldener Grund gebildet“, erläuterte Landrat Köberle. „In der Stadt Bad Camberg und den Gemeinden Brechen, Hünfelden und Selters wird seit diesem Zeitpunkt von unserem Amt für Jugend, Schule und Familie des Landkreises die sogenannte ‚Partnerschaft für Demokratie‘ umgesetzt“.  Diese Partnerschaft hat als nachhaltig zu entwickelndes Bündnis den Auftrag, regional für Demokratie einzutreten sowie Rechtsextremismus, Gewalt und den unterschiedlichen Ausprägungen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit aktiv entgegenzuwirken. Für dieses Jahr stehen Bundesmittel in Höhe von 125.000 Euro zur Verfügung. Zur Absicherung der erforderlichen Ko-Finanzierung stellt das Hessische Ministerium des Innern und für Sport für dieses Jahr zudem Fördermittel in Höhe von 12.000 Euro bereit. Der Eigenanteil des Landkreises Limburg-Weilburg liegt bei 2000 Euro, so dass in diesem Jahr insgesamt 139.000 Euro zur Verfügung stehen. Ein Teil der Mittel ist schon gebunden. Über Einzelprojekte, die von Kirchen, Vereinen und Verbänden umgesetzt werden, entscheidet ein sogenannter Begleitausschuss, der aus insgesamt 18 Mitgliedern besteht. Die Vorsitzende des Begleitausschusses ist seit dem Jahr 2015 die Bürgermeisterin der Gemeinde Hünfelden, Silvia Scheu-Menzer (parteilos).